Freitag, 25. Februar 2011

Hundstorfer und Stöger zu Gast beim Pflege Management Forum 2011

Alois Stöger, Elfriede Gerdenits, Rudolf Hundstorfer
(c) Foto, Karl Ebinger, 2011













Das Pflege Management Forum 2011 bot spannende Einblicke in die immer dringlicher werdende Neuorganisation des Pflegebereiches. Wie geht es mit dem Pflegefonds weiter? Welche zusätzlichen Finanzmittel werden Städte und Gemeinden nach Einschätzung von Sozialminister Hundstorfer in den nächsten 3 Jahren benötigen? Wie beurteilt Prof. Mazal den Mangel an Arbeitskräften im Pflegebereich? Was hält Gesundheitsminister Stöger von einem Lehrberuf Pflege?

Das Thema Neuorganisation und Finanzierung der Pflege zog sich wie ein roter Faden durch die zweitägige Veranstaltung - wurde eifrig und beherzt diskutiert. Prof. Wolfgang Mazal beschrieb eindrucksvoll die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf das künftige Angebot an Arbeitskräften - nicht nur im Pflegebereich. Demgegenüber stehe die Zunahme an älteren Menschen in der Gesellschaft. Zusammen genommen ergäbe das die Notwendigkeit, rasch weitere Überlegungen für konkrete Reformschritte anzustellen. Er ging auf die geteilte Kompetenzlage von Bund und Ländern ein und bekannte sich zu Pluralismus und Subsidiarität - im Sinne eines eigenständigen aber auch verantwortungsbewussten Handelns auf der regionalen Ebene.


Wolfgang Mazal: Wo Vielfalt, wo Vereinheitlichung?
(c) Foto, Karl Ebinger, 2011













Sozialminister Hundstorfer sprach die gegenwärtigen Schwerpunkte seiner Arbeit den Pflegebereich betreffend an. Einerseits würde er als Arbeitsminister dafür sorgen, dass pro Jahr ca. 5000 neue Pflegekräfte mit Unterstützung des Arbeitsmarktservice (AMS) ausgebildet würden. Diese Maßnahme sei auch für 2011 weiter geplant. Als Sozialminister verhandle er im Moment mit Finanzminister Pröll über die zunehmende finanzielle Belastung der Städte und Gemeinden. Bis 2013 gelte es zusätzliche Mittel von ca. 360 Millionen EUR zur Verfügung zu stellen. Auf Nachfrage der Diskussionsteilnehmer im Saal verwies er darauf, dass die Mittel zweckgewidmet sein würden, um eine zielgerichtete Verwendung der Mittel zu gewährleisten.

Hundstorfer: "Neue Arbeitszeitmodelle andenken..."
(c) Foto, Karl Ebinger, 2011

Gesundheitsminister Alois Stöger sprach die Patientenorientierung an und verwies auf die Notwendigkeit "Fachgruppen übergreifend zu arbeiten". Dies würde zu einer Veränderung der Berufsbilder führen. Angesprochen auf einen möglichen Lehrberuf Pflege kam die Festlegung auf ein klares "Nein". Er verwies auf die Tatsache, dass die Gebietskrankenkassen im Jahr 2010 positiv bilanziert hätten und kündigte an, im Bereich Zahnversorgung und Behandlung psychosomatischer Krankheiten Verbesserungen anzustreben.


Stöger: "Fachgruppen übergreifend arbeiten ..."
(c) Foto, Business Circle, 2011














Auf großes Interesse bei den Konferenzteilnehmern stieß das Thema "Pflegegeld - Begutachtung durch Pflegekräfte". Es wurde über erste Erfahrungen mit dem Pilotprojekt, das in mehreren Bundesländern läuft berichtet. Im Zentrum der Diskussion stand die Qualität der Pflegegeldeinstufung. Es wurde laut über Maßnahmen nachgedacht, die zu einer Verbesserung der Einstufung führen könnten.


Etwa 270 Teilnehmer waren auf der Tagung vertreten
(c) Foto, Karl Ebinger, 2011













Einigen der anwesenden PflegedirektorInnen war es ein Anliegen, über die Entlastung von älteren Pflegekräften nachzudenken, um sie länger im Berufsprozess halten zu können und auf ihre Situation individuell eingehen zu können.

Nach zwei intensiven Konferenztagen kündigte Mag. Gerhard Pichler seitens des Veranstalters Business Circle an, dass das nächste Pflege Management Forum am 1. und 2. März 2012 stattfinden werde.
Referenten Pflege Management Forum 2011

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